Einleitung

Bindung

Bindung gehört zum Menschen

Bindungs-Explorations-Balance

Erste Bindung an die Mutter

Schwangerschaft und Geburt

Phasen der Bindungsentwicklung

Bindungsqualitäten

Entstehung der sicheren Bindung

Bindung und Sprache

Vorteile der "sicheren Bindung"

Sichere Bindung erhält das Leben

Angst zu Verwöhnen

Bindung und Autonomie

Bedeutung der Vater-Kind-Bindung

Frühe Fremdbetreuung

Übergänge in Betreuungseinrichtungen

Bindung, Bildung und Kultur

Literatur: Bindung

Literatur: Frühe Fremdbetreuung

Literatur: Kinder verstehen und liebevoll großziehen

 

 

 

Entstehung der sicheren Bindung

Die sichere Bindung gilt im Bereich der emotionalen und psychosozialen Entwicklung als bester Start ins Leben. Der Säugling kann nur fühlen und wahrnehmen, was mit ihm passiert. Er entwickelt daraus Erwartungen und Verhaltensmuster.

Aus diesem Grund wird der größte Stellenwert für die Bildung einer sicheren Bindung der mütterlichen Feinfühligkeit, d.h. ihrer Sensibilität für die Bedürfnisse des Kindes zugeschrieben. Feinfühligkeit im Umgang mit dem Kind bedeutet, seine Signale wahrzunehmen, richtig zu interpretieren und angemessen und sofort darauf zu reagieren. Sofort bedeutet innerhalb von 2-3 Sekunden, d.h. gleich nachzuschauen, wenn sich der Säugling meldet und nicht erst einmal länger Schreien lassen.

Richtig und angemessen reagieren heißt, dem Säugling das zu geben, was er braucht: Körperkontakt beim Wunsch nach Nähe, Nahrung bei Hunger usw. Ist das Baby geboren, wird die Entstehung einer sicheren Bindung durch liebevolle Zuwendung und Ansprache, Körperkontakt (z.B. durch Tragen, Kuscheln, Babymassage), Stillen nach Bedarf bzw. Ernähren nach dem Bedürfnis des Kindes bei gesundem Nahrungsangebot, Co-Sleeping (Nähe zu den Eltern beim Schlafen) und der Unterstützung der Schutz-, Explorations- und Autonomiebestrebungen des Kindes gefördert.

Die sichere Bindung ist nicht mit einer „engen Bindung“ zu verwechseln, welche die Autonomieentwicklung des Kindes bei jedem Bindungstyp einschränken kann. Hier bleiben dem Kind wertvolle Erfahrungen vorbehalten. Soziale Isolation und Einsamkeit, große Ängstlichkeit, Sorgen, Eifersucht und Besitzdenken der Bindungsperson können dem Streben des Kindes nach Erfahrungen und Eigenständigkeit im Wege stehen. Das Kind gibt je nach Temperament durch sein Verhalten zu verstehen, wen es sympathisch findet, wie viele neue Beziehungen es eingehen kann und welche neuen Schritte in die Autonomie es versuchen möchte.  

Wissenswertes über ...

Dokumentarfilm von Lydia Oehling über die frühe Förderung der Eltern-Kind-Bindung: Nähe zulassen www.naehe-zulassen.de

Co-Sleeping: www.kindernächte.ch; Lüpold, S. Ich will bei euch schlafen. Ruhige Nächte für Eltern und Kind. ISBN 978-3-7831-6164-9

Stillen: Lothrop, H. Das Stillbuch, ISBN-13:978-3-466-34498-7

Ernährung von Baby und Kleinkind: Gonzàlez, C. Mein Kind will nicht essen. Ein Löffelchen für Mama… ISBN 3-932022-12-2